Motorrad-Protektoren: Dein unsichtbarer Airbag – worauf du achten musst

 

Viele Biker reden über PS, Fahrwerk und Reifen – aber der größte „Performance-Booster“ steckt oft unsichtbar unter der Jacke. Protektoren sind wie der Airbag deines Motorrads: Du hoffst, sie nie zu brauchen, aber wenn’s soweit ist, bist du froh, dass sie da sind.

Wir sehen in der Werkstatt leider zu oft zerrissene Kleidung ohne richtigen Schutz – und das bei Fahrern, die ansonsten alles im Griff hätten.

 

1) Was sind Protektoren überhaupt?

Protektoren sind spezielle Schutzelemente, die in Motorradjacken, Hosen, Handschuhen und sogar Schuhen integriert werden. Ihre Aufgabe: Aufprallenergie aufnehmen und verteilen, um Verletzungen an Knochen und Gelenken zu verhindern oder abzumildern.

Typische Einsatzorte:

Schultern

Ellbogen

Rücken

Hüfte

Knie

Brust

 

2) Die Norm – CE-Level 1 und Level 2

In Europa müssen Protektoren nach der EN 1621-Norm geprüft sein.
Es gibt zwei Schutzstufen:

Level 1: max. 35 kN Restkraft bei der Prüfung – leichter, flexibler, etwas weniger Schutz

Level 2: max. 20 kN Restkraft – höherer Schutz, oft etwas dicker

Motten-Motors-Tipp:
Für Alltag & Tour empfehle ich mindestens Level 1 – für sportliche Fahrweise oder längere Touren lieber Level 2, besonders am Rücken.

 

3) Materialien – Hightech fürs Bikerleben

Viscoelastischer Schaum: weich im Alltag, verhärtet beim Aufprall

Memory Foam: passt sich an Körperform an, hohe Stoßdämpfung

Hartschale mit Dämpfung: klassisch, robust, etwas weniger komfortabel

Airbag-Systeme: modernste Variante, bläst sich in Millisekunden auf

 

4) Fester Bestandteil oder nachrüstbar?

Viele Jacken & Hosen werden mit Basisschutz geliefert – aber:

Rückenprotektoren fehlen oft oder sind nur „Schaumstoffplatten“ → unzureichend

Hochwertige Protektoren sind nachrüstbar – dafür gibt’s genormte Taschen

Austausch gegen Level-2-Version lohnt sich oft enorm

 

5) Tragekomfort & Passform – der unterschätzte Faktor

Ein Protektor schützt nur, wenn er an der richtigen Stelle sitzt. Zu große Jacke? → Protektor verrutscht. Zu kleine Hose? → Bewegungsfreiheit eingeschränkt.

Profi-Tipp: Beim Anprobieren in Fahrposition gehen – Arme vor, Rücken leicht gekrümmt. So merkst du, ob alles bleibt, wo es soll.

 

6) Pflege & Haltbarkeit

Protektoren regelmäßig auf Risse oder Verformung prüfen

Nach starkem Sturz austauschen – auch ohne sichtbare Schäden

Nicht dauerhaft in der prallen Sonne oder bei Hitze lagern (Kofferraum im Sommer = No-Go)

 

7) Airbag-Systeme – der nächste Schritt

Airbagwesten oder -jacken werden immer beliebter.
Vorteile:

Größere Schutzfläche (Brust, Rücken, Nacken)

Automatischer oder elektronischer Auslösemechanismus
Nachteile:

Höherer Preis

Regelmäßige Wartung nötig

 

Investiere in unsichtbare Sicherheit

Ein guter Protektor bringt dir mehr als jedes Tuningteil – weil er dich nach einem Sturz wieder aufsteigen lässt. Und das Beste: Moderne Systeme sind leicht, flexibel und stören beim Fahren kaum.

Komm vorbei und lass dich beraten. Wir zeigen dir, welche Protektoren in deine Kleidung passen – und wie du damit sicherer unterwegs bist.